Die wichtigsten Glücksverstärker im Wohnumfeld: engagieren, teilen, helfen
Über kleine soziale Interaktionen hinaus gibt es Dinge, die wir tun können, um das Glücksniveau noch weiter zu steigern. Wir nennen sie die drei Glücksverstärker: 1) engagieren 2) teilen und 3) helfen.
1: Sich in der Nachbarschaft engagieren
Gemeinsam etwas zu unternehmen und das Wohnumfeld mitzugestalten, hat sich als wichtig für das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner erwiesen. Daher ist es positiv zu sehen, dass es ein großes Interesse gibt, sich an Aktivitäten zu beteiligen, um das Wohnumfeld in Ordnung zu halten, durch z. B. Streichen oder Unkraut jäten. Wir können auch sehen, dass Deutsche, die in einer Nachbarschaft leben, in der es einfach ist, Aktivitäten zu initiieren, im Durchschnitt eine um 39 Prozent höhere Zufriedenheit im Wohnumfeld erzielen.
Top-3-Liste: Aktivitäten, welche die Deutschen am liebsten mit ihren Nachbarinnen und Nachbarn machen:
- Gesellig zusammen sein, z. B. grillen, Nachbarschaftsfeste feiern
- Andere Menschen in der Gemeinschaft unterstützen, z. B. ältere Nachbarinnen/Nachbarn oder Kinder
- Das Wohnumfeld in Ordnung zu halten, z. B. aufräumen, Gartenpflege
Tipp: Halten Sie es schön und sauber
2: Räume und Dinge mit der Nachbarschaft teilen
Die sog. Sharing Economy ist eine wachsende Bewegung zur Unterstützung des Planeten, aber das Teilen von Räumen und Dingen ist gleichsam eine Möglichkeit, das Gemeinschaftsgefühl in Wohnumfeldern zu stärken und die Isolation zu bekämpfen. Unsere Studie zeigt, dass Deutsche, die gemeinsame Orte haben, an denen sie sich gerne aufhalten, um 31 Prozent zufriedener in ihrem Wohnumfeld sind. Die positiven Auswirkungen des Teilens sind also vielfältig. Aber welche Dinge und Räume teilen die Menschen am ehesten mit ihren Nachbarinnen und Nachbarn?
Dinge und Räume, welche die Deutschen am liebsten mit ihren Nachbarinnen und Nachbarn teilen
3: In der Nachbarschaft helfen
Eine dritte Möglichkeit, sowohl Ihr eigenes Glück als auch das der Nachbarschaft zu verstärken, besteht darin, Ihren Nachbarinnen und Nachbarn zu helfen. Unsere Studie zeigt, dass Menschen, die in Ihrer Nachbarschaft geholfen, etwas geliehen oder etwas verschenkt haben, zufriedener in ihrem Wohnumfeld sind. Je häufiger diese Handlungen praktiziert werden, desto höher ist das Glücksempfinden. Darüber hinaus berichten Deutsche, die in Wohnumfeldern leben, wo die Nachbarschaft hilfsbereit ist, um 61 Prozent sozusagen wohn-glücklicher sind.
Tipp: Zögern Sie nicht, Hilfe anzubieten
Warum wir glücklicher werden, wenn wir helfen
Auch wenn viele von uns das Gefühl haben, dass es schwierig sein kann, die Hilfe für eine Nachbarin oder einen Nachbarn in den Tagesablauf zu integrieren, könnte dies tatsächlich dazu beitragen, unseren Körper vom Stress des Alltags zu befreien. Wissenschaftsjournalistin Marta Zaraska erklärt, wie: „Wenn wir anderen helfen, aktiviert unser Körper unser sogenanntes „Fürsorgesystem“, das wiederum unser Belohnungssystem auslöst, um unseren Körper wissen zu lassen, dass wir etwas Gutes tun. Es senkt auch den Spiegel des Stresshormons Cortisol und dämpft die Kampf-oder-Flucht-Reaktion unseres Körpers in Stresssituationen. Je mehr Zeit wir damit verbringen, anderen zu helfen und dadurch unsere Fürsorgesysteme und folgend unser Belohnungssystemaktivieren, desto länger entlasten wir unseren Körper von den Belastungen des täglichen Lebens und verbessern langfristig unsere Gesundheit.“